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Eugen Hain, Leiter der Agentur für Arbeit

Was schätzen Sie an der KAB? – Auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise in Schweinfurt in den neunziger Jahren stattete Bischof Scheele den in Bedrängnis geratenen Unternehmen einen „Vor-Ort-Besuch“ ab. Anschließend fand im Kath. Dekanatszentrum eine Aussprache mit Betriebsräten, Netzwerkpartnern (einschl. KAB) statt. Ich war als damaliger Direktor des örtlichen Arbeitsamtes auch mit von der Partie.

Neben drängenden Fragen, wie es wohl mit den unmittelbar betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weitergehen wird, wurden natürlich auch grundsätzliche Fragen nach den tieferen Ursachen solcher Krisen aufgeworfen; letztlich auch Fragen nach den Risiken, Nebenwirkungen und Grenzen ökonomischen Handelns. Bischof Scheele hat seinerzeit ein Bild, eine Metapher, benutzt, das sich bei mir tief ins Gedächtnis eingegraben hat. Ich zitiere sinngemäß:
 
„Die Menschheit ist - bedauerlicherweise – (vielfach)  nicht in der Lage,  sich in ihrem Handeln auf einen gesunden Mittelweg zu verständigen. Wie bei einer Kirchturmsuhr geht derzeit das Pendel bzw. der „Zeitgeist“ immer mehr in Richtung Wachstum und Gewinnmaximierung  (immer höher, schneller, weiter…). Dies wird mit „ökonomischen Sachzwängen in einer globalisierten Welt“ begründet. Dieser Prozess wird so lange andauern, bis große Teile der Gesellschaft feststellen, dass das Ergebnis und die damit einhergehenden Rahmenbedingungen  „weh tun“ und dass man sich gravierende Nachteile eingehandelt hat. Dann – und leider erst dann – kommt es zu einer Richtungsänderung. - Was würden wir gewinnen, wenn wir uns von vornherein auf einen gesunden Korridor, auf ein gesundes Mittelmaß „einschwingen“ könnten?!“
 
Deshalb bedarf es Mahner, Kritiker, die auf diesen „circulos vitiosus“ hinweisen (bevor es „weh tut“ oder gar zu spät ist). Die KAB ist so eine Institution, die wider den Stachel bzw. Mainstream löckt. Gelegentlich nervt sie mich – als studierten Ökonomen – auch, weil ich manche Analysen und Forderungen für zu „idealtypisch“ halte. Aber ich bin alt und abgeklärt genug, um solche Positionierungen nicht nur zu ertragen, sondern sie auch inhaltlich als notwendige Zuspitzung zu akzeptieren. Es ist unverzichtbar, gerade in Zeiten einer faktischen - ökonomisch definierten - „Vollbeschäftigung“ (in der Region), darauf hinzuweisen, dass es in diesem Kontext nicht nur Gewinner gibt. Es ist notwendig deutlich zu machen, dass es eine Mär ist zu glauben, dass sich alleine mit „Wachstum“ die strukturellen Probleme am Arbeitsmarkt (und nicht nur dort…) in Luft auflösen. Es ist notwendig deutlich zu machen, dass Prävention immer kostengünstiger ist als die Bergung des in den Brunnen gefallenen „Kindes“. Es ist notwendig deutlich zu machen, dass wir gerade in einer global vernetzten Welt lokale Netzwerke brauchen. Die KAB ist hier ein unverzichtbarer Pfeiler und deshalb sage ich aus Überzeugung: KAB macht weiter so!
 
Eugen Hain
Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg

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