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Von der Nacht in den Tag

Bischof Kräutler und die KAB-Frauen

5 nach 12 im Dom am 18. Mai 09 – Weltkirche und Nachtwallfahrt

Die vergangenen Tage standen in Würzburg unter dem Vorzeichen „Weltkirche“, katholische Weltkirche. Bischof Kräutler aus Brasilien war unter uns: einer der bedeutendsten Bischöfe der Gegenwart: bescheiden, mutig, tief gläubig, trotz Todesandrohungen - Evangelium pur im Licht des 2. Vatikanums. Ich war sehr beeindruckt von ihm, ich glaube, es war ein Heiliger unter uns. Er weiß, was es heißt, von der Nacht in den Tag zu wandern… von Unterdrückung und Ausbeutung zu Hoffnung und Freiheit…

Gestern Morgen, in der Nacht zum Sonntag, hatte sich eine Frauengruppe aus der Diözese zur Nachtwallfahrt der KAB in Retzstadt versammelt. Einige Männer waren auch dabei. Von Frauen angeführt sind wir losgezogen durch Wiesen und Wälder, den Mond und den Morgenstern hinter uns im Rücken, von der Nacht in den Tag… Langsam begannen wir zu sehen: die großen gelb-leuchtenden Rapsfelder, die Wiesen mit ihren bunten Blumen, die Wälder und ihre verschiedenen Bäume. Fischreiher flogen über uns hinweg, die Vögel begannen zu singen, als wir manchmal still, manchmal singend, manchmal betend durch das Retzbachtal zogen. Es waren gut 200 Leute, viele Frauen, D. Heller aus der Zellerau, 85, und ähnlich Betagte waren dabei und viele junge Frauen. Evelyn leitete uns an. An drei Station dachten wir über „Leben und Arbeiten in Europa“ nach. Die Menschen aus den krisengeschüttelten Betrieben, die Arbeitslosen Europas und anderswo standen uns vor Augen. Und der Auferstandene mit seinem Traum von Reich Gottes war mitten unter uns.

Als wir in den Wallfahrtskirche Maria im grünen Tal ankamen, waren wir ein wenig müde, aber die Gemeinschaft hat alle froh gestimmt und hell wach gemacht. Wir sangen aus voller Kehle, als wollten wir es den Vögeln nachmachen. Eucharistie verstanden wir als Tankstelle, als Picknickmahl, als Aufbruchstation… denn Eucharistie hat mit dem Leben und mit unserer Mitwelt zu tun. Bei der Predigt von Präses Peter spürten wir es… Glaube, Leben und Verantwortung gehören zusammen und Konflikte gehören dazu. Doch gehören wir zu den Menschen, die sich nach dem Reich Gottes sehnen. Brasilien und Deutschland, Würzburg und Xingu rückten eng zusammen.

Es war Katholikentagsstimmung im Retzbachtal und im Burkardushaus. Es ist möglich: nicht nur bei Katholiken- oder Kirchentagen, nicht nur in brasilianischen Basisgemeinden, sondern auch unter uns: dass der Funke überspringt - wenn Gemeinschaft lebt, wenn Glaube und Leben ineinander übergehen, wenn alte und neue Lieder frisch gesungen werden anstelle von ewig gleichen Liedern und wenn unsere Alltagserfahrungen, die frohen und die traurigen eingetaucht werden in das Osterwasser, solange bis er Tag wird. Wir werden Basisgemeinschaften auch bei uns entdecken, wenn wir gemeinsam weitergehen und eine lebendige Vision haben von der gleichen Würde und den gleichen Rechten für alle und wenn wir den Mut haben, die Wirtschafts- und Finanzsbetrüger zur Rechenschaft zu ziehen und die Schwachen zu stützen und die Unterdrückten zu befreien. Dann geschieht etwas, denn we can – das haben wir im Dom, im Burkardushaus und im Retzbachtal erfahren. Christentum ist nicht am Ende, es fängt immer neu an – dann wenn wir Welt und Kirche nicht so lassen, wie sie sind. Dann springt der Funke über.

(Klaus Beurle, Pfr.)

 

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