KAB schlägt Familiengehalt als Grundeinkommen für Familien vor
Wie kann man Beruf und Familie in Zukunft besser vereinbaren? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Politikergesprächs der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung in der Diözese Würzburg (KAB) mit dem Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder. Laut Lehrieder, der auch Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist, werden in der kommenden Legislaturperiode des Deutschen Bundestags besonders das Elterngeld Plus und die Verbesserung des beruflichen Wiedereinstiegs Schlüsselthemen sein. Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder betonte in der Diskussion mit dem katholischen Sozialverband: „Familien brauchen drei Dinge: Zeit, eine ausreichende finanzielle Ausstattung
und eine gute Infrastruktur“. Mit dem Elterngeld Plus und dem Rechtsanspruch auf einen Kinderkrippenplatz seien hierfür wichtige Grundlagen gelegt, so Lehrieder weiter.
„Die Arbeitswelt tendiert dazu, sich zu entgrenzen. Mit der Familie ist das oft nur schwer zu vereinbaren“ entgegnete Peter Hartlaub, Präses des Diözesanverbandes der Katholischen-Arbeitnehmerbewegung Würzburg. Auch in Unterfranken seien Schichtarbeit und Wochenendarbeit in Verbindung mit ständiger Flexibilität für Familien ein großes Problem. „Deshalb braucht es nicht nur familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, sondern insgesamt eine familienfreundliche Arbeitswelt“. Hierauf müsse die Politik Einfluss nehmen, so Hartlaub weiter.
Erstmals brachte der KAB-Diözesanverband Würzburg seine Forderung eines Familiengehalts als Grundeinkommen für Familien ins Gespräch. Dieses soll laut KAB 1.800,- € brutto pro Monat betragen und in den ersten 3 Jahren nach der Geburt eines Kindes an die Eltern ausgezahlt werden. Der katholische Sozialverband schlägt vor, dass für das Familiengehalt – genau wie bei einem Gehalt aus beruflicher Tätigkeit – Steuern und Sozialabgaben entrichtet werden müssen. Harald Mantel, der Vorsitzende des KAB-Diözesanverbandes Würzburg, begründet die Forderung eines Familiengehalts wie folgt: „Oft entscheiden sich Frauen und Männer bewusst gegen Kinder. Ein Familiengehalt als Grundeinkommen für Familien ermögliche Frauen und Männern sowohl Planbarkeit, als auch eine echte Wahlfreiheit zwischen Beruf und Privatleben“. Durch das Familiengehalt können Eltern beispielsweise entscheiden, ob sie selbst die Erziehung ihres Kindes übernehmen wollen oder ob sie das Kind lieber in einer Kinderkrippe betreuen lassen, erklärt Mantel. Hinterlegt ist die Forderung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung mit einem konkreten Finanzierungsmodell. Paul Lehrieder lobte, dass durch das Familiengehalt die Leistungen in der Familie anerkannt würden. Gleichzeitig gab er auch zu bedenken, dass in den kommenden Jahren kein pielraum für teure Maßnahmen im Haushalt der Bundesrepublik Deutschland sei. Aber Lehrieder versprach „Ich muss mir das mal in Ruhe anschauen und werde das Finanzierungsmodell durch die zuständige Abteilung durchrechnen lassen. Charmant ist jedenfalls, dass durch das Familiengehalt auch eine Anwartschaft für die Rente entstehen soll.“
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