Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Mömbris feiert 100-jähriges Bestehen
Mömbris.
»Nochmals ruf ich: schließt die Reihen. Unser Banner heut zu weihen, Festgenossen, seid bereit« - so wurde am 23. Juni 1907 zur Weihe einer Fahne eingeladen, die noch heute existiert. Sie gehört der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Mömbris, die zum 100-jährigen Bestehen ein neues Banner weihen ließ und langjährige Mitglieder ehrte.
Das Fest begann mit einem Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Pfarrkirche St. Cyriakus. Vorbereitet wurde er von einer Arbeitsgruppe der KAB, musikalisch mitgestaltet von der Frauenschola Wegzeichen. Diözesanpräses Nikolaus Hegler hielt Predigt und Festansprache.
Der Seelsorger hoffte, dass der Ortsverband die christlichen Werte noch viele Jahre in die Gesellschaft einbringen und getreu dem Tagesmotto »Flagge zeigen« möge. Er weihte auch das neue Banner, das überall dabei sein soll, wo sich die KAB Mömbris präsentiert.
Restaurierung zu teuer
»Die Restaurierung der alten Fahne oder gar die Anschaffung einer neuen, wäre viel zu teuer gewesen«, begründet Gisela Heimbeck (Schriftführung und Öffentlichkeitsarbeit), warum sich die Verantwortlichen »nur« für ein neues Banner entschieden haben. Den Grundstock dafür lieferte die Bundes-KAB, Schriftzug und Wappen fertigte die Firma Fath aus Sailauf.
Als das Fest im Ivo-Zeiger-Haus fortgesetzt wurde, blickte Heimbeck zunächst auf den Tag, an dem die Fahne einst geweiht wurde. »Die Dimension der damaligen Feier sprengt heutige Vorstellungen«, berichtete sie. Seinerzeit seien »2000 Menschen auf den Beinen« gewesen und der Festzug habe aus 28 Vereinen, 19 Fahnen und fünf Musikkapellen bestanden.
Mut für künftige Aufgaben
»Ein herzliches Dankeschön an alle, die im langen Wandel der Zeit mit viel Verantwortung und Bürgersinn mitgewirkt haben, dass die KAB bis heute existent geblieben ist und Gutes getan hat«, lobte stellvertretende Landrätin Rosel Heeg, auch im Namen von Bürgermeister Reinhold Glaser. Und sie forderte die Mitglieder auf, die fleißigen Hände nicht in den Schoß zu legen. Vielmehr sollten sie dafür sorgen, dass die erfolgreiche Vergangenheit Mut machen möge für künftige Aufgaben.
Dies war die Überleitung zur Ehrung langjähriger Mitglieder. Ortspfarrer Gerhard Spöckl und der KAB-Kreisvorsitzende Walter Franz überreichten Urkunden und Präsente.
Für 40 Jahre »gelebtes Christentum« wurden geehrt: Benita Bathon, Anton Bauer, Gertrud Brückner, Walburga Fleckenstein, Irmgard Hornung, Hedwig und Günter Pfarr, Helmut Reuter sowie Martha und Helmut Wissel. 50 Jahre sind es bei: Wilhelm Elsässer, Johanna Herbert sowie Heinz, Otmar und Willibald Stadtmüller.
»Es hat sich Vieles geändert in den vergangenen 100 Jahren. Doch die KAB macht sich immer noch stark für die Werte, die der Arbeitnehmerschaft wichtig sind. Auch wenn in dem christlichen Verband nicht nur Arbeitnehmer organisiert sind«, betonte Pfarrer Spöckl.
»Die christlichen Grundsätze werden in der Politik gebraucht. Zum ?Flagge zeigen? gehören jedoch Hände, Füße und der Geist, denn die Fahne muss gehalten und sinnvoll weitergetragen werden«, ergänzte der Kreisvorsitzende.
Die Ortsvorsitzende Monika Schüssler und Kassierer Winfried Heimbeck nahmen das Fest zum Anlass, dem örtlichen Seelsorger 500 Euro für den Unterhalt des Ivo-Zeiger-Hauses zu überreichen.
Workshops für Jugendliche
Der Dank zum Schluss galt allen Helfern, die zum Gelingen des Festtages beigetragen haben. Dieser wurde abgerundet durch CAJ-Workshops für Jugendliche von zwölf bis 16 Jahren und den Auftritt des Rappacher Kinderchors unter Leitung von Christel Zell. Als Moderator fungierte Jürgen Weßner
Marion Stahl
Erscheinungsdatum: 02.10.2007
Copyright: © 1996-2007 Verlag und Druckerei Main-Echo GmbH & Co. KG