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Bei den Metallern

Bischof Hofmann besucht „Metal Technologies Sachs Giesserei GmbH“ in Kitzingen – Gegen generelle Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre Bernhard Schweßinger (POW)Besuch in der "Metal Technologies Sachs Giesserei" in Kitzingen (v.l.): Personalleiter Norbert Kretzer, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann, Dekan Herbert Baumann und KAB-Diözesanpräses Nikolaus Hegler.

Kitzingen/Würzburg (POW) Gegen eine generelle Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre hat sich Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ausgesprochen. Beim Besuch der „Metal Technologies Sachs Giesserei GmbH“ am Donnerstagvormittag, 22. Februar, in Kitzingen betonte er gegenüber Betriebsräten, ein höheres Renteneintrittsalter dürfe nicht pauschal festgelegt werden. „Eine Differenzierung ist nötig. Eine Gesetzesänderung zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit muss die Schwere mancher Berufe berücksichtigen“, sagte er zu den körperlich stark geforderten Metallarbeitern.

Bischof Hofmann informierte sich beim Gang durch die Eisen- und Aluminiumgießerei vor allem über die Situation der Arbeiter und fragte nach der Zukunft heimischer Firmen im Zeitalter der Globalisierung. „Die Arbeit macht Spaß, aber der Stress nimmt immer mehr zu“, betonten mehrere Mitglieder des Betriebsrats. Vom einzelnen Arbeiter werde immer mehr verlangt. Massive Probleme gebe es oft im familiären Umfeld der Arbeiter, beispielsweise bei Scheidung oder Überschuldung. Angesichts der Globalisierung nehme die Angst zu, den Arbeitsplatz zu verlieren. Bischof Hofmann wies in dem Zusammenhang auf die Bedeutung der Betriebsseelsorge hin, die Kontakt zu den Arbeitern halte. Für die Stabilität der Familien sei der Erhalt des Sonntags als Ruhetag besonders wichtig.

Durch die Geschichte der 1922 gegründeten Metallgießerei führte Personalleiter Norbert Kretzer den Bischof. Gehörte das Werk jahrzehntelang zu Fichtel & Sachs in Schweinfurt, so sei es heute nach verschiedenen Übernahmen in Besitz der US-amerikanischen Firma Metal Technologies Inc. (MIT) in Auburn/Indiana. Derzeit seien 770 Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb beschäftigt, hinzu kämen 47 Auszubildende. Wegen der guten Auftragslage seien weitere drei Wochenendschichten nötig. 90 Prozent der gefertigten Produkte seien für die Automobilindustrie bestimmt. „Bei Hitze, Lärm und Staub sind die Arbeitsbedingungen nicht leicht“, gestand der Personalleiter. Angesichts steigender Energiepreise und des Drangs nach Osten gelte es heute, gemeinsam mit den Mitarbeitern den Standort zu sichern.

Die Betriebsbesichtigung des Bischofs stand am Anfang der Bischöflichen Visitation des Dekanats Kitzingen. Dekan Herbert Baumann, Pfarrer Nikolaus Hegler, Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Leiter der Betriebsseelsorge, sowie Betriebsseelsorger Diakon Klaus Köhler begleiteten Bischof Hofmann durch die Gießerei. Besuche des Kreiskrankenhauses und des Caritas-Altenheims Sankt Elisabeth in Kitzingen schlossen sich an, ehe Bischof Hofmann und Weihbischof Helmut Bauer am Donnerstagabend ein Pontifikalamt zur offiziellen Eröffnung der Visitation in der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer in Kitzingen feierten. Bis 25. März werden beide Bischöfe vor allem an den Samstagen und Sonntagen die 28 Pfarreien des über 37.000 Katholiken zählenden Dekanats Kitzingen besuchen. Den Abschluss bilden am Sonntag, 25. März, eine Pontifikalvesper in der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten und eine Konferenz in Volkach.

(0907/0320; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet

Veröffentlicht: 22.02.2007

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