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Der ehemalige Bundestagsabgeordnete war 13 Jahre lang Bildungsreferent bei der KAB. Er hat die Arbeitnehmerbildungsstätte Benediktushöhe Retzbach verantwortlich vorangetrieben und von 1981 bis 2002 geleitet. Als Bundestagsabgeordneter war er für die Anliegen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, besonders für die Arbeitnehmerbildung aktiv.

„Unsere Religion ist nicht wahrhaft katholisch, wenn sie nicht wahrhaft sozial ist.“ Dieser Satz des Arbeiterbischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler kann als Motto über dem Leben unsere Verstorbenen Peter Keller stehen. An diesem Satz hat sich Peter während seines ganzen Lebens orientiert und dieser Satz war ihm ein Leitfaden, wenn es darum ging, Lebensentscheidungen zu treffen.

Dieser Satz hat ihn dazu geführt, sich als Ingenieur und Betriebsrat bei SIEMENS neu zu orientieren und das Studium der Geschichte, Pädagogik und Soziologie aufzunehmen. Er hat sich dann, zunächst ehrenamtlich und ab 1968 hauptberuflich als Bildungsreferent und Diözesansekretär bei der KAB im Bereich Arbeitnehmerbildung engagiert.

Ein zentrales Anliegen war Peter Keller dabei immer die Mitbestimmung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Viele Menschen hat er für die Tätigkeit in den Gremien der Mitbestimmung qualifiziert. In der Diözese selber hat er sich für eine Personalvertretungsordnung eingesetzt, die 1970 in Kraft gesetzt wurde. Peter wurde der erste Vorsitzende des Personalrats der Diözese Würzburg und hat so den Weg zur heutigen Mitarbeitervertretungsordnung und MAV gebahnt. Darüber hinaus hat er sich auch bundesweit für eine geordnete Vertretung der kirchlichen Beschäftigten eingesetzt. Alle Beschäftigten der Diözese und der Kirche in Deutschland sind ihm als einem der Pioniere der Mitarbeitervertretung zu tiefem Dank verpflichtet.

Ein zentrales Anliegen war Peter Keller die Bildungsarbeit mit Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Bildung war für Peter nicht nur wichtig für den individuellen sozialen Aufstieg der abhängig Beschäftigten, sondern vor allem auch als Befähigung dazu, Gesellschaft demokratisch mitzugestalten aus den Werten des Evangeliums und der Christlichen Sozialverkündigung. Deshalb hat er sich in großartiger Weise engagiert für den Aufbau der Benediktushöhe als Arbeitnehmerbildungsstätte und Haus der Sozialen Bildung und wurde dann auch ihr erster Leiter von 1981 bis 2002.

Peter Keller wollte Menschen dabei unterstützen, ihr Leben aus eigener Kraft, selbstwirksam, wie wir heute sagen, gestalten zu können. Er wollte Menschen dazu befähigen, in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen: für sich selber, aber auch für die Gemeinschaft insgesamt. Wo es galt, die Würde des Menschen, vor allem des arbeitenden Menschen zu verteidigen, hat Peter Keller sich mit seiner Kraft und seinen Fähigkeiten eingebracht. Und da war er auch bereit, zu kämpfen, selbst wenn er selber dabei Blessuren davon getragen hat.

In den letzten Jahren hat Peter sehr darunter gelitten, dass sowohl in der Kirche wie auch in der CSU, die seine politische Heimat war, der christlich-soziale Gedanke an Wirksamkeit verloren hat. Die Schließung der Benediktushöhe war ein schwerer Schlag für ihn.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung ist Peter Keller sehr dankbar für sein großes Engagement für soziale Gerechtigkeit, Arbeitnehmerbildung und Mitbestimmung.

Wir werden Peter Keller ein ehrendes Gedenken bewahren.

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